
Soltau (dpa/lni) –
Angefahrene Rehkitze, Mini-Waschbären und Steinmarder-Babys – die Wildtierhilfe Lüneburger Heide ist saisonbedingt gut gefüllt. 400 Kleinsttiere werden derzeit in der Station in Soltau durchschnittlich alle zwei Stunden gefüttert. Vorwiegend wilde Tiere, die in der Natur kaum Überlebenschancen hätten, werden aufgepäppelt und meist ausgewildert.
«Wir bitten darum, gefundene Tiere nicht sofort einzusammeln, sondern sich erst in einer Station zu melden», sagt Dorian Engelhardt, leitender Tierpfleger. Nicht jedes auf den ersten Blick einsame Baby in der Natur brauche Hilfe, manchmal trauten sich die Eltern nur nicht in die Nähe, weil Menschen da sind.
Oft klingelt bei den Mitarbeitern der Tierstation der Wecker auch nachts, die Kleinsten bekommen dann die Flasche, erzählt Engelhardt. Das Gelände des Betriebs am Rande der Lüneburger Heide ist neun Hektar groß. «Ein großes Gelände, aber wenig Personal», sagt der Tierpfleger. Mit Spenden und ehrenamtlichen Helfern kommen sie über die Runden.
Bedrohte Igel werden von Mährobotern verletzt
Besonders an Herz gehen Engelhardt die schwerstverletzten Igel. «Mehrmals im Jahr landen einige bei uns, weil sie durch Mähroboter verletzt wurden», erzählt er. Der Anblick sei schrecklich. Die Igel zählten ohnehin zu den bedrohten Tierarten.
Die Wildtierhilfe ist eine von 16 anerkannten Betreuungsstationen in Niedersachsen. Sie finanziert sich überwiegend durch Privatspenden und zu einem geringen Teil aus öffentlichen Zuschüssen.
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