Hamburg (dpa) –
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason setzt bei der bevorstehenden Europameisterschaft auf Nordpower. Für das Turnier, das vom 15. Januar bis 1. Februar in Dänemark, Schweden und Norwegen ausgetragen wird, nominierte der 66-jährige Isländer sieben Spieler aus Bundesliga-Nordclubs für seinen 18er-Kader:
Andreas Wolff (THW Kiel, 34 Jahre, Torwart)
Andreas Wolff gilt als einer der besten Torhüter der Welt. Seit 2024 spielt der 1,98-Meter-Mann wieder für den deutschen Rekordmeister THW Kiel, für den er bereits von 2016 bis 2019 aktiv war. Sein Stern ging beim Gewinn des EM-Titels 2016 in Polen auf.
Rune Dahmke (THW Kiel, 32 Jahre, Linksaußen)
Mit der Nominierung von Rune Dahmke landete Nationaltrainer Alfred Gislason eine der Überraschungen in seinem Kader. Der Ur-Kieler Dahmke, der schon als Jugendlicher das Trikot der «Zebras» trug, gilt aber als absoluter Teamplayer, der in der Offensive, aber auch in der Defensive seine Stärken hat.
Lukas Zerbe (THW Kiel, 29 Jahre, Rechtsaußen)
Der Linkshänder des THW Kiel gilt als «Mr. Zuverlässig». Aus dem gebundenen Spiel, im Tempogegenstoß und von der Siebenmeterlinie gilt Lukas Zerbe als sicherer Schütze. Zur Saison 2024/25 wechselte er von TBV Lemgo Lippe zum THW. Der Rechtsaußen ist der Neffe des früheren Nationalspielers Volker Zerbe, der 2004 EM-Gold geholt hatte.
Marko Grgic (SG Flensburg-Handewitt, 22 Jahre, Rückraum links)
Marko Grgic gehört zu den Shootingstars des deutschen Handballs in der jüngeren Vergangenheit. Ausgebildet bei der HG Saarlouis, wechselte er 2022 zum ThSV Eisenach. Im Trikot der Thüringer wurde er Bundesliga-Torschützenkönig der Spielzeit 2024/25. Der Wechsel nach Flensburg erfolgte nach Zahlung einer mutmaßlich sechsstelligen Ablösesumme ein Jahr früher als ursprünglich geplant.
Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt, 28 Jahre, Kreisläufer)
Der 28 Jahre alte Johannes Golla ist Kapitän der SG Flensburg-Handewitt und auch der deutschen Nationalmannschaft. Nicht nur Bundestrainer Alfred Gislason schätzt die spielerischen und kommunikativen Fähigkeiten des Kreisläufers auf und neben dem Spielfeld. Gollas Einstellung gilt immer als vorbildhaft. Zur nächsten Saison kehrt er zu seinem Ausbildungsverein MT Melsungen zurück.
Renars Uscins (TSV Hannover-Burgdorf, 23 Jahre, Rückraum rechts)
Der in Lettland geboren Linkshänder Renars Uscins machte sich mit dem Gewinn der Junioren-Weltmeisterschaft 2023 einen Namen. Uscins führte das Team als Kapitän an. Der beim SC Magdeburg ausgebildete Rückraumspieler wechselte 2022 zu den «Recken» nach Hannover. Uscins glänzt durch seine harten Würfe, seine Durchbrüche und sein Auge für die Mitspieler.
Justus Fischer (TSV Hannover-Burgdorf, 22 Jahre, Kreisläufer)
Einmal Hannover, immer Hannover. In der niedersächsischen Landeshauptstadt geboren, spielte Justus Fischer erst für den Hannoverschen SC, dann für den TSV Anderten und seit 2017 für die TSV Hannover-Burgdorf. Der Kreisläufer gewann gemeinsam mit Renars Uscins Gold bei der Junioren-WM. Fischer war zuletzt angeschlagen, meldete sich jetzt aber wieder zurück.
Vier weitere Nordlichter im erweiterten Kader
In den Rückraumspielern Moritz Sauter (HSV Hamburg), Marian Michalczik und Leif Tissier sowie Torwart Joel Birlehm (alle TSV Hannover-Burgdorf) stehen vier weitere Spieler von Nordclubs im 35er-Kader. Nur aus diesem Aufgebot kann Bundestrainer Alfred Gislason Personalwechsel während des Turniers vornehmen.
Die deutsche Mannschaft startet in der Vorrundengruppe A gemeinsam mit Österreich, Serbien und Spanien. Um sich für die Hauptrunde zu qualifizieren, muss das Gislason-Team mindestens Zweiter werden.
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