Jazz, Klassik und indigene Gesänge – neues «Elphi»-Programm

Die Elbphilharmonie zieht in der neuen Saison wieder viele Stars der Klassik nach Hamburg. Christian Charisius/dpa
Die Elbphilharmonie zieht in der neuen Saison wieder viele Stars der Klassik nach Hamburg. Christian Charisius/dpa

Hamburg (dpa/lno) –

Von der Musik Kataloniens bis zu indigenen Gesängen vom Rande des Polarkreises: Die Hamburger Elbphilharmonie plant für die Saison 2025/26 ein abwechslungsreiches Programm. Es sei sehr vielseitig und spannend, sagte Generalintendant Christoph Lieben-Seutter in Hamburg. «Es ist ganz wichtig, dass keine Routine aufkommt.» Saisoneröffnung ist am 3. September. Auch Höhepunkte aus dem Programm der Laeiszhalle wurden präsentiert. 

Residenzkünstler werden den Angaben zufolge der Cellist Kian Soltani, der Klarinettist Martin Fröst, der italienische Dirigent Riccardo Minasi und der US-amerikanische Jazz-Superstar Brad Mehldau, der ein viertägiges «Reflektor»-Festival in der Elbphilharmonie kuratiert. Dabei zeige Mehldau, der Brücken vom Jazz in die Klassik und Popmusik schlage, sich in allen Facetten: solo, im Duo, mit Bigband, mit Orchester und als Solist in seinem eigenen Klavierkonzert.

Klingendes Denkmal für ägyptische Sängerin

Erinnert werden soll den Angaben zufolge auch an den 50. Todestag von Umm Kulthum. Die ägyptische Sängerin werde als Ikone in der gesamten arabischsprachigen Welt verehrt. «Die Elbphilharmonie setzt ihr im Dezember ein klingendes Denkmal – gemeinsam mit Musikerinnen und Musikern der nächsten Generationen, die ihre Lieder ins 21. Jahrhundert tragen», hieß es.

Prominent besetzte sogenannte Komponistenportraits sollen zudem die Jubilare Arvo Pärt und Helmut Lachenmann, die beide 90 Jahre alt werden, bei mehreren Konzerten würdigen. 

Erneut gastieren rund 50 der besten Orchester der Welt in der Elbphilharmonie, wie die Veranstalter weiter mitteilten. Darunter seien erstmals das Israel Philharmonic Orchestra, die Orchester aus Helsinki, Reykjavik und Toronto sowie die Opernorchester aus London und Zürich. Publikumsliebling Sir Simon Rattle sei mit drei verschiedenen Orchestern zu erleben, Christian Thielemann dirigiere das Brahms-Requiem, Teodor Currentzis Wagners «Ring ohne Worte».

Einzelkarten ab 13. Mai

Das Festival «Catalunya» im November reflektiert laut Veranstaltern die reichhaltigen musikalischen Traditionen Kataloniens. Zum Auftakt gehen Jordi Savall und seine Ensembles auf Pilgerreise ins Mittelalter, mit Gesängen aus dem «Llibre Vermell de Montserrat», der ältesten Handschrift Kataloniens, hieß es.

«Arctic Voices» beschäftigt sich im Februar vier Tage lang mit den indigenen Gesangstechniken des Nordens. So blickt Mari Boine in «Alva» auf ihre Kindheit im arktischen Norwegen zurück. Tanya Tagaq brachte sich den Kehlkopfgesang der Inuit selbst bei und bringt ihn in Berührung mit anderen Genres.

Abonnements für die Saison 2025/26 sind ab sofort im Internet buchbar. Einzelkarten für die meisten Veranstaltungen können ab dem 13. Mai erworben werden.

Auch kurzfristig Chance auf Tickets 

Gut acht Jahre nach Eröffnung der Elbphilharmonie können Musikliebhaber nach Angaben des Generalintendanten inzwischen etwas leichter an Karten kommen. «Was nicht mehr der Fall ist, ist dieses „Auf Monate ist alles ausverkauft, ich habe gar keine Chance mehr, Karten zu bekommen“», sagte Lieben-Seutter. «Das ist ja eigentlich positiv, denn es gibt ganz viele Menschen, die andere Sorgen haben als sich zu überlegen, wo sie in fünf Monaten hingehen.»

Immer mehr gehe kurzfristiger, berichtete Lieben-Seutter. Man habe nun viel eher mal die Gelegenheit, auch für die nächste Woche noch ein Ticket zu bekommen. Für die ganz großen Stars gelte das aber nicht, die seien nach wie vor schnell ausverkauft.

Die Auslastung im Großen Saal liegt nach Angaben von Lieben-Seutter aktuell bei 95 Prozent, im Kleinen Saal ungefähr bei 80 Prozent. «Immer noch internationale Spitze», sagte er.

© dpa-infocom, dpa:250424-930-463179/2

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