Hamburg (dpa/lno) –
Marineschiffe, Großsegler und Traditionsboote: Bei strahlendem Sonnenschein hat der 836. Hamburger Hafengeburtstag mit der traditionellen Einlaufparade begonnen. Tausende Besucher beobachteten die mehr als 250 Boote und Schiffe, die an der Elbphilharmonie vorbeifuhren. Vorn bei der Parade war das Feuerlöschboot «Branddirektor Westphal». Viele Blicke zogen auch die großen Segelschiffe «Dar Młodzieży» und «Alexander von Humboldt II.» auf sich.
«Die Einlaufparade war sehr schön, wir haben viele Fotos gemacht», sagte Besucherin Imke Busche, die zum ersten Mal dabei war, begeistert. Zahlreiche Menschen flanierten an den Landungsbrücken, genossen Live-Musik oder probierten eine der vielen Leckereien auf der maritimen Partymeile. Trotz des guten Wetters waren die Flächen um den Hafen am Nachmittag nicht überfüllt. Die Veranstalter erwarten am Wochenende wie schon in den Vorjahren über eine Million Gäste.
Vielfältiges Programm
Das dreitägige Programm ist bunt: Die Hochseeschlepper «Elbe» und «Holland» und viele weitere Schiffe laden beim Open Ship zu Besichtigungen ein. Die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) Hamburg feiert ihr 100-jähriges Bestehen mit einem Bootskorso. Am Samstag wollen tonnenschwere Schiffe beim Schlepperballett zu klassischer Musik auf der Elbe Pirouetten drehen.
Bei «Hafen pur!» ist am Freitagabend die Sängerin Nina Chuba angekündigt. Musiker Lotto King Karl will «Hamburg meine Perle» zurück auf die Bühne bringen. Außerdem sollen Musical-Szenen aus «MJ – Das Michael Jackson Musical» für Broadway-Atmosphäre sorgen.
Schwimmende Bühne auf der Elbe
Wie im vergangenen Jahr wird auch dieses Mal umrahmt von Hafenlichtern eine schwimmende Bühne auf der Elbe an den Landungsbrücken liegen. Auf der Ponton-Bühne tritt am Samstag unter anderem Johannes Oerding mit zwei Songs bei der Geburtstagsgala für den Hafen auf. An diesem Abend wird die Bühnenshow mit einem großen Feuerwerk beendet.
Der Naturschutzbund (Nabu) betonte, er lehne den Hafengeburtstag nicht grundsätzlich ab. Kritisiert werde aber die weiterhin mangelnde Nachhaltigkeit der Großveranstaltung: «Konventionelles Feuerwerk, schlechte Luftqualität, hohes Müllaufkommen, induzierter Anreiseverkehr.» Der Nabu forderte, innovative Kreuzfahrtschiffe mit zukunftsträchtiger Abgastechnik einzuladen, Shows mit Drohnen und Lasern zu präsentieren und wiederverwendbares Geschirr zur Regel zu machen.
Geburtsstunde des Hafens
Der Hafengeburtstag erinnert an den Beginn des zollfreien Handels über die Elbe, den Kaiser Friedrich Barbarossa am 7. Mai 1189 mit einem Freibrief ermöglicht haben soll. Dieses Datum gilt seither als Geburtsstunde des Hamburger Hafens.
«Der Hafen berührt und inspiriert uns in Hamburg so sehr wie kaum ein anderer Ort», hatte Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) bei der Vorstellung des Programms gesagt. «Hier wurde Hamburgs Wohlstand begründet und heute gehen von Deutschlands größtem Hafen bedeutende Wirtschaftsimpulse aus. Es gibt viel Anlass, den Hafen zu feiern.»
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