Kiel (dpa/lno) –
Schleswig-Holsteins Antikorruptions-Beauftragte Cornelia Gädigk hat im vergangenen Jahr 92 Hinweise zu möglicher Korruption im Land erhalten. Das waren 20 mehr als 2023, wie aus ihrem vorgestellten Jahresbericht hervorgeht. Elf Vorgänge leitete die Antikorruptions-Beauftragte nach eingehender Prüfung an die zuständige Staatsanwaltschaft weiter, 2023 waren es 13 Fälle gewesen.
Die Hinweise kamen nicht nur von Privatmenschen, sondern auch von Beschäftigten von Behörden. Bei den an die Staatsanwaltschaft weitergegebenen Fällen handelte es sich laut des Berichts beispielsweise um ein Vergehen der Bestechung im Gesundheitswesen. Zudem sei es etwa um mögliche Vorteilsgewährung und Vorteilsnahme bei Entschädigungszahlungen oder Einladungen von diversen Amtsträgern gegangen.
Die Sensibilität im öffentlichen Dienst in Bezug auf den Umgang mit Einladungen und Geschenken ist laut Gädigk hoch. Allerdings seien die Sensibilisierung für das Thema und die Prävention bedeutsam, um Korruption zu vermeiden. Überdies sei Korruptionsprävention Führungsaufgabe – die Aufdeckung von Fehlverhalten dürfe nicht gedeckelt werden.
Insgesamt seien seit der Einrichtung der Kontaktstelle zur Bekämpfung von Korruption im Jahr 2007 insgesamt 1191 Hinweise eingegangen. Die Zahl der strafrechtlich relevant eingestuften Fälle erhöhte sich bis Ende 2024 auf 292.
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