Hochschulen im Norden sollen mehr Mittel erhalten

Nach Angaben von Guido Wendt müssen die Hochschulen im Norden nicht an ihre Rücklagen gehen. (Archivbild) Christian Charisius/dpa
Nach Angaben von Guido Wendt müssen die Hochschulen im Norden nicht an ihre Rücklagen gehen. (Archivbild) Christian Charisius/dpa

Kiel (dpa/lno) –

Trotz einer angespannten Haushaltslage sollen die Schleswig-Holsteinischen Hochschulen bis 2029 mehr finanzielle Mittel erhalten. «Wir können den Hochschulen den Griff an die Rücklagen ersparen», sagte der Bildungsstaatssekretär Guido Wendt (CDU) im Bildungsausschuss des Kieler Landtages. 

Geplant ist eine Neustrukturierung des Finanzierungssystems, Grund dafür ist das Auslaufen des Vertrags zwischen dem Land und den Universitäten zum Ende dieses Jahres. Der neue Vertrag soll von 2026 bis Ende 2029 gelten.

So sei die Grundfinanzierung neu ermittelt worden, sie soll ab dem kommenden Jahr für alle Hochschulen von 374,6 Millionen Euro im Jahr 2025 auf 421,7 Millionen Euro jährlich von 2026 bis Ende 2029 steigen. Dabei handelt es sich um die grundlegende staatliche Finanzierung, die Hochschulen für ihre laufenden Kosten erhalten.

Ebenfalls wachsen dem Bildungsministerium zufolge nach einer Neuberechnung auch die Mittel im «Zukunftsvertrag für Studium und Lehre» von 83 Millionen in diesem Jahr auf zukünftig 94,8 Millionen. Bund und Land teilen sich diese Finanzierung jeweils zur Hälfte. 

Studierende zahlen 120 Euro jährlich für Verwaltungskosten

Neben der Grundfinanzierung und den Mitteln aus dem Zukunftsvertrag fließen Wendt zufolge weitere Landesmittel in die Hochschulfinanzierung. So gebe es unter anderem einen Ausgleich für Besoldungs- und Tarifsteigerungen an den Hochschulen, er enthält 2025 rund 53 Millionen Euro und verändert sich zukünftig nur aufgrund von Inflation oder neuen Tarifabschlüssen.

Neben dem neuen Finanzierungssystem müssen die schleswig-holsteinischen Hochschulen allerdings aufgrund der angespannten Haushaltslage einen Konsolidierungsbeitrag in Höhe von 7,2 Millionen Euro leisten. Dafür sollen die Studierenden laut Staatssekretär künftig einen Verwaltungskostenbeitrag in Höhe von 10 Euro pro Monat zahlen. 

«Dieses Geld fließt eins zu eins in die Hochschulhaushalte und gleicht damit diesen strukturellen Einsparbeitrag aus», sagte Wendt. Mit den Änderungen und einer vierjährigen Vertragslaufzeit des neuen Finanzierungssystems wolle das Land den Hochschulen eine verlässliche Planbarkeit garantieren. Doch nicht alle Universitäten profitieren gleichermaßen: 

Weniger Mittel für Kieler Uni 

Durch die Umstrukturierung des Finanzierungssystems werden fast alle Universitäten im Jahr 2029 einen größeren finanziellen Spielraum haben. Die Christian-Albrechts-Universität in Kiel verliert hingegen durch die Neuaufstellung der Grundfinanzierung einige Mittel. Der Hochschule werden im Vergleich zum Jahr 2025 rund fünf Millionen Euro fehlen. 

Für die Christian-Albrechts-Universität bedeute dies allerdings nur eine durchschnittliche Absenkung des Finanzvolumens von rund 0,3 Prozent, hieß es vom Bildungsministerium. Der Ausgleich für monatliche Kosten für Besoldung und Tarifsteigerungen sei davon ausgenommen.

© dpa-infocom, dpa:250515-930-547845/2

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