
Kampen (dpa/lno) –
Ein Jahr nach Bekanntwerden der rassistischen Vorfälle im Club Pony auf Sylt hat das Skandalvideo Auswirkungen auf die geplanten Pfingstpartys auf der größten deutschen Nordseeinsel. In diesem Jahr soll es in dem Club sogenannte Safe-Places geben, sagte Pony-Geschäftsführer Tom Kinder der Deutschen Presse-Agentur. «Es gibt zwei Spots mit Mitarbeitern, an denen sich Feiernde melden können, wenn sie sich unwohl fühlen, oder etwas beobachten.»
Zu Pfingsten werden im Nobelort Kampen wieder viele Feiernde aus ganz Deutschland erwartet. Bange sei ihm angesichts der anstehenden großen Partys in seinem Club in der legendären Whiskymeile nicht, sagte Kinder. Der Fall im vergangenen Jahr sei ein Einzelfall gewesen. «Wir haben kein Nazi-Publikum und wollen auch keins.»
Staatsanwaltschaft ermittelte nach Sylt-Fällen
Am Pfingstsamstag 2024 sollen mehrere Gäste der Bar in Kampen die rassistischen Parolen «Deutschland den Deutschen – Ausländer raus!» zu dem Party-Hit «L’amour toujours» gegrölt haben. Deswegen wurde unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Ein Video des Geschehens ging viral.
Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat ihre Ermittlungen gegen drei von vier Personen inzwischen eingestellt. Gegen einen heute 26-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl beantragt.
Bundesweit «L’amour toujours»-Vorfälle
Dass zu dem Party-Hit «L’amour toujours» von Gigi D’Agostino rassistisch gegrölt wurde, ist kein Einzelfall. In den Monaten vor dem Eklat auf der Insel sowie danach gab es immer wieder ähnliche Vorfälle – in mehreren Bundesländern.
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