Wilhelmshaven (dpa/lni) –
Die Inbetriebnahme des zweiten schwimmenden Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven rückt näher: Nach monatelanger Verzögerung soll voraussichtlich am Montag das 277 Meter lange Spezialschiff «Excelsior» am neu gebauten Anleger festmachen, wie die Deutsche Energy Terminal (DET) mitteilte. Im Anschluss soll unter hohen Sicherheitsauflagen ein mehrwöchiger Testbetrieb beginnen. Das zweite Terminal liegt in Sichtweite der ersten schwimmenden Anlage, die bereits Anfang 2023 in Betrieb ging.
Die Inbetriebnahme des zweiten Terminals hatte sich zuletzt – ähnlich wie das schwimmende LNG-Terminal in Stade – deutlich verzögert. Ursprünglich hatte die bundeseigene Betriebsgesellschaft DET mit einem Start in der ersten Jahreshälfte 2024 gerechnet. Früheren Angaben zufolge hatten unter anderem Zuliefererprobleme zu Verzögerungen geführt.
Anbindungsleitung verläuft auf dem Meeresboden
Anders als bei dem ersten schwimmenden LNG-Terminal, das an einer bestehenden Umschlaganlage für chemische Güter in Betrieb genommen wurde, kommt das zweite Terminalschiff ohne eine feste Landverbindung aus. Zwischen dem Anleger in der Jade und der Druckreglerstation am Festland verläuft eine Anbindungsleitung auf dem Meeresgrund.
Die Bundesregierung hatte den Aufbau von LNG-Terminals an Nord- und Ostsee nach dem russischen Angriff auf die Ukraine forciert, um unabhängig von russischen Gaslieferungen zu werden. In Deutschland gibt es bislang mehrere schwimmende Terminals. Diese befinden sich in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Mukran auf Rügen.
Langfristig sollen solche Terminals, die aus einem Spezialschiff bestehen, durch Terminals an Land ersetzt werden. Da die schwimmenden Anlagen bislang vergleichsweise wenig ausgelastet sind, stehen sie in der Kritik. Umweltschützer halten den Ausbau für überdimensioniert.
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