Hamburg (dpa/lno) –
Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme erwartet. Der ehemalige Hamburger Bürgermeister und sein Nachfolger im Rathaus der Hansestadt, Peter Tschentscher (SPD), sollen am Samstag (16.30 Uhr) vor mehreren Hundert Gästen aus dem In- und Ausland zum 80. Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager sprechen.
Unter den Teilnehmern der Veranstaltung sind Angehörige ehemaliger Häftlinge aus 14 Ländern, darunter Polen, Israel und die Ukraine. Die in Berlin geborene KZ-Überlebende Helga Melmed aus den USA steht auf der Rednerliste, wie die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte mitteilte.
Im KZ Neuengamme und seinen 85 Außenlagern waren nach Angaben der Stiftung mehr als 100.000 Menschen inhaftiert worden. Mindestens 42.900 kamen ums Leben. Der 3. Mai 1945 bedeutete für die Überlebenden die Befreiung aus der Gewalt der SS. Am selben Tag starben jedoch fast 7.000 Häftlinge bei einem britischen Luftangriff auf Schiffe in der Lübecker Bucht. Die SS hatte die Gefangenen an Bord der «Cap Arcona» und der «Thielbek» gebracht. Was mit ihnen geschehen sollte, ist nicht geklärt. Ebenfalls am 3. Mai 1945 besetzten britische Truppen nach Verhandlungen kampflos Hamburg.
© dpa-infocom, dpa:250503-930-493074/1